Die Boxen sind ganz schön laut eingestellt, aber es wirkt: Immer mehr Leute kommen um zu schauen, was hier los ist. Bestimmt 70 sind es jetzt schon. Und Peter Maisel vom TSV Mistelbach meldet sich zu Wort: Der Verein braucht Zuwanderer!
Harter Vorwurf von Habla an Mann: Aufgrund des SPD-Modells hat ein Hausarzt hier keinen Bauplatz gefunden. Mann ist das neu.
Jetzt gehts um die Schule: Heute 60 Kinder, früher 180. Auch ohne den umstrittenen Erweiterungsbau ist die Grundschule gut aufgestellt, sagt Mann
Wir sind zu klein für eine Turnhalle, sagt Habla.
Bernd Koppe will sich dazu nicht äußern.
Uns reicht der Platz, sagt Maisel im Publikum. Er muss es wissen, als TSV-Vorsitzender.
Jetzt doch nochmal Koppe: Eine kleine Turnhalle, aber keine Dreifach-Turnhalle um den Schulstandort zu erhalten. "Zu einer guten Schule gehört auch, dass der Sportunterricht vor Ort stattfinden kann."
Mann fordert mehr Kinder. Gelächter! "Wollen Sie das selbst in die Hand nehmen?"
Jetzt rollt der Traktor über den Dorfplatz! Schön ländlich hier, im Bayreuther Speckgürtel.
Zurück zum Thema: Derzeit müssen die Schüler zum Sportunterricht nach Eckersdorf.
Kindergartenkinder turnen im Container, soll das so bleiben? Ja, sagt Mann. Die Zahlen sind wieder rückläufig. Die Container eine reine Übergangslösung.
Nächstes Thema: Nahversorgung. Reicht der Netto-Markt?
Habla: Netto will in Mistelbach erweitern, wollen den Schlecker dazunehmen oder gleich neu bauen. Da ist noch Luft drin, sagt die CSU-Kandidatin. Mann lacht.
"Sämtliche Mistelbacher müssten sich hier mal an die Nase fassen und hier einkaufen."
Abstimmung: Wer kauft denn nur hier im Markt? 10 Bürger heben die Hand.
Heikles Thema: Frau Förster erzählt: Die Netto-Mitarbeiterinnen sind unzufrieden. Das unterstütze ich nicht. Da gibts andere, die sind besser.
Und Koppe? Der will einen weiteren kleinen Laden im Ort, mit regionalen Produkten.
Habla: Den gibts bereits. Vielleicht musst du da mal vorbeischaun (zu Koppe)
Jetzt geht das Geschnatter los: Die Alten scheinen sich noch gut daran zu erinnern, was es in Mistelbach schon gab, aber lange nicht mehr gibt.
Heike Hampl versucht, Bernd Koppe aufs Glatteis zu führen. Er sei der einzige gewesen, der aus Sicherheitsgründen nicht hier am Dorfplatz diskutieren wollte, gleichzeitig aber als einiger gegen die Umgehung ist.
Weil es ein unkalkulierbares finanzielles Risiko für die Gemeinde ist, sagt er. Und weil es eine Utopie ist, dass die Ortsdurchfahrt dann zu einer Spielstraße wird.
Und was ist mit dem Verkehrslärm, der dann bisher ruhige Wohngebiete im Norden belastet?
Die Sonne ist weg, der Dorfplatz liegt im Schatten. Die Leute mummeln sich wieder ein.
Koppe kriegt für seine Ausführungen Applaus.
Ich stehe 100-prozentig zur Umgehungsstraße, sagt Mann. Weil es sonst in Zukunft ganz schlecht aussieht mit Mistelbach. Da rollen auch schon die nächsten zwei Traktoren an den Zuschauern vorbei.
Den Jahre alten Bürgerbescheid zum Bau der Umgehungsstraße (den nur zwei Klagen stoppen konnten) hält Koppe für nicht bindend. Das Publikum schüttelt den Kopf. Die meisten hier sind wohl für die Umgehung. Bei der Befragung waren es 65 Prozent.
Und Habla? Die erzählt relativ fundiert, in welcher Dringlichkeitsstufe das Projekt ist (nicht sehr hoch)
"Ich will mich dafür einsetzen, dass der Bund die gesamten Kosten trägt". (Habla)
Hier werden Märchen erzählt, sagt einer aus dem Publikum.
Sein Argument: Ein Drittel der Autos verursacht nicht nur ein Drittel des Lärms und ein Drittel der Gefahr und überhaupt: Wo ist das Geld, das aus der Ortsdurchfahrt eine schönere Ortsmitte macht?
Durchgezählt: 80 Leute sind da!
Die Umgehungsgegner sind zu negativ eingestellt, sagt Habla (CSU).
Tempo 30 wäre die Lösung, aber CSU hat bisher alles blockiert, sagt Herr Federl (und meint die Bundesebene).
Habla will Koschyk und Dobrindt nach Mistelbach holen.
Die Frage, die im Raum, oder besser: auf dem Platz, steht: Wieviel weniger Lärm verursachen 3000 statt 9000 Autos?
Die Radikalen haben das Wort: Es gab keinen Bürgerentscheid, sondern einen Gemeindeentscheid, sagt Federl. Eins ist klar: Hier auf dem Dorfplatz will keiner so sehr die Umgehung verhindern, wie er.
Nicht einmal Bernd Koppe (Pro Mistelbach): Der muss auf die Frage eines Zuhörers ("Wenn eine neue Befragung ergibt, dass die Bürger die Umgehung wollen, wären Sie dann immernoch dagegen?) zugeben: "Ein Bürgermeister muss tun, was die Bürger wollen.
Jetzt wird im Publikum diskutiert: Maisel (TSV) zu Federl: Hier ist es lebensgefährlich.
Koppe: Die Ortsumgehung spaltet den Ort: Ohne Umgehung rücken wir wieder enger zusammen.
Gisela Stahlmann: Hier werden regelmäßig auf dem Weg zur Schule Kinder beinahe überfahren. Sie ist Vorsitzende der Initiative, die einen sicheren Schulweg fordert.