Kleine Info vorab: In Heinersreuth hat es seit 1917 - die Nazi-Jahre ausgenommen - nur SPD-Bürgermeister gegeben. CSU-Kandidatin Simone Kirschner hat sich also einiges vorgenommen.
An den CSU- bzw. SPD-Ständen tummeln sich jeweils 20 bis 30 Leute.
Heinersreuth ist übrigens die einzige Gemeinde im Landkreis, in der zwei Frauen für das Amt des Bürgermeisters kandidieren.
Hampl: "Sie dürfen sich auch gerne mischen - Sie müssen nicht in Lagern herumstehen!"
Heiterkeit. Vermischen wollen sie sich trotzdem nicht.
Aber der Kuchen ist köstlich.
Erstes Thema. Es wird gleich bitter: Schulden.
Zurzeit hat Heinresreuth gut vier Millionen Euro Schulden.
Das entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von etwa 1.100 Euro.
Linhardt betont, dass die Gemeinde insgesamt ganz gut dasteht. Sie fordert aber von der Landesregierung eine bessere Ausstattung der Kommunen.
Jetzt geht's schon ums schnelle Internet. Beide Kandidatinnen betonen: Das Thema drängt.
Heike Hampl fragt nach. Es wird schnell klar: Die Konfliktlinien verlaufen hier nicht zwischen SPD und CSU vor Ort, sondern zwischen Land und Kommunen.
Nächstes Thema: Die leidige Debatte um die Bundesstraße 85.
Die verläuft durch Heinersreuth und soll - vielleicht - umgeleitet werden.
Eine mögliche Umleitung wird aber nicht von allen Heinersreuther gewünscht.
Die Fronten in der Gemeinde sind ziemlich verhärtet.
Linhardt knapp: "Ob die Umleitung kommt, weiß ich wirklich nicht."
Linhardt (SPD) plädiert stattdessen für Kreisel, Flüsterasphalt ... kurzum, für Optionen, die bestehende Verkehrsführung für die Anwohner akzeptabler zu gestalten.
Linhardt: "Wir müssen hartnäckig bleiben - aber eine kurzfristige Lösung sehe ich nicht."
Kirschner stimmt zu: "Ich bin leider auch nicht fähig, das Problem wegzuhexen."
Moderatorin Heike Hampl spricht den Vorschlag der Freien Wähler an - eine Untertunnelung.
Beide Kandidatinnen sind sich einig: Die Idee ist ja ganz nett, aber ziemlich unrealistisch.
Linhardt: "Das kriegen wir sowieso nie ..."
Das ist in der Tat ein gutes Argument.
Heike Hampl vom Kurier fragt zur B 85: "Ist der Konflikt mittlerweile total verhärtet? Oder kann man die Parteien wieder miteinander an einen Tisch bringen?"
Kirschner: "Ich hoffe, dass es noch gehen könnte ..."
Frage aus dem Publikum: Warum muss die Umgehungsstraße eigentlich kaputtgeredet werden, noch bevor sie geplant worden ist?
Kirschner: Klar, warum nicht?
Nächstes Thema: Die Nahversorgung im Ort.
Der Netto im Ort hat gerade zugemacht.
Elisabeth Linhardt (SPD) weiter: "Ganz wichtig ist, dass wir die beiden leerstehenden Hallen im Ort wieder besetzen."